filmz.de
Closed

Madagascar

[ Info ] [ Links ] [ Kommentare ]
Tierisch guter Slapstick Raimar Eberhard 13.7.05 08:15
Tierisch guter Slapstick Holger L. 26.7.05 13:01
Hab Tränen gelacht, sehr spaßiger Film =) Rolf Dierig 9.8.05 19:12

Die vier Tiere aus dem New Yorker Zoo, Löwe Alex, Zebra Marty, Nilpferddame Gloria und Giraffe Melman, sind echte Stars. Doch Marty ist das alles zu langweilig; als er vom Plan der Pinguine hört, in die Antarktis zu fliehen, schnuppert auch er den Geruch der Wildnis. Eigentlich wollte er nur für eine Nacht das Leben draußen genießen, doch als seine drei Freunde ihn zurückholen wollen, werden die Zootiere erwischt und auf ein Schiff verfrachtet, das sie nach Kenia bringen und ihnen dort die Freiheit geben soll. Doch die Vierbeiner gehen über Bord und landen in Madagaskar - willkommen in der Wildnis...

Man merkt bei "Madagaskar" schon, dass man es mit den Machern von "Shrek" zu tun hat. Spätestens, wenn Löwe Alex gestrandet ist und laut rufend seine Freunde sucht (mehr sage ich dazu nicht). Ein bisschen auch an den Figuren bzw. Charakteren - wenn man so will, kann man das draufgängerische Zebra Marty und den Löwen Alex mit Esel und Shrek gleichsetzen. Jedenfalls sind das schon recht ähnlich gelagerte Charaktere. Dazu eine hypochondrische Giraffe und eine dominante Nilpferddame. Alles in allem ein ziemlich ungleiches Quartett, das sich bewähren muss gegen die Gefahren der Wildnis.
Im Vordergrund des Films stehen ganz klar einige Slapstickmomente, die wahrscheinlich vor allem kleinere Zuschauer amüsieren werden. Es sind halt einige überzogene unrealistische Scherze, wie man sie aus Zeichentrickfilmen kennt. Dazu wartet man auf einen Running Gag, den man aber doch nicht findet - mit den Pinguinen und den Schimpansen (very british) hätte man da schon was machen können, aber dann hätte man die etwas häufiger auftreten lassen sollen. Insgeheim sind die Nebenrollen fast besser, wenn die Pinguine beispielsweise zur Musik von Mission Impossible ein Schiff übernehmen. Apropos Musik: Man hat ein bisschen Hans Zimmer genommen und ein paar bekannte Songs eingebaut (Wonderful World / Hawaii 5-0 / I like to move it / New York New York / Chariots of Fire / Stayin' Alive), mit denen man dann an den entsprechenden Szenen auch auf den einen oder anderen Film anspielt.
Die Synchronsprecher sind gerade in den Hauptrollen sehr sehr gut: Jan Josef Liefers (Löwe), Rick Kavanian (Zebra), Bastian Pastewka (Giraffe) und Claudia Urbschat-Mingues (Nilpferd) machen wirklich Spaß und hauchen den Figuren Leben ein. Die Fantastischen Vier als Pinguine, ok, meinetwegen, aber umgehauen haben die mich nicht. Regelrecht genervt hat mich Stefan Gossler, der König Julian spricht - das nämlich mit einem schrecklich penetranten holländischen (?) Dialekt (im Original macht das übrigens Ali G.).
Tiere und Landschaft sind wunderbar animiert und liebevoll gezeichnet, besonders die Tiere sind sehr niedlich und detailgetreu, aber auch hier gibt es Erinnerungen an "Shrek" - wenn das kleine Lemuren-Kind zu sehen ist, könnte man auch meinen, der Kater würde vor einem stehen. Dagegen bleiben die Menschen, die man sieht, grob und oberflächlich (ähnlich wie in "Ice Age").
Wie schon bei Shrek dürften die Kiddies nicht alle Witze verstehen, aber trotzdem versucht man auch hier bewusst den Spagat, Klein und Groß gleichermaßen zu bedienen. Ob es klappt, soll jeder für sich entscheiden. Ich zumindest wurde ganz gut unterhalten.

Raimar Eberhard 13.7.05 08:15