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Hostel

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Boykott Bren 1.5.06 21:15
Wer keine Ahnung hat, sollte den Mund halten Theo. 18.5.06 22:21
Bedauerlich !!! Bren 19.5.06 00:07
Nerv der Zeit?! Theo 19.5.06 22:33
Film unter falschem Namen Slyck 27.5.06 01:07

Interessant, da will jemand den Film also verstanden haben, und empfiehlt im gleichem Zuge: "man möge sich den Film ansehen, wenn man schockiert werden möchte"! In meinem langen Cineasten-Leben ist mir selten so ein Schwachsinn untergekommen. Wenn es wirklich Kinogänger geben sollte, die einen Film, der sie lediglich schockiert hat, als gut oder auch sehenswert empfinden, dann läuft irgend etwas gewaltig falsch. Nun wird´s haarsträubend...habe den Film nämlich mittlerweile doch gesehen, womit ich gerne meine eigene Schwäche eingestehe. Letztendlich mußte doch ein eigenes Urteil her, oder etwa eine Bestätigung meiner Vorahnung? Genau, denn ich durfte feststellen, daß wir es hier mit einem der schlechtesten Filme überhaupt zu tun haben. Worüber ich allerdings fast schon wieder lachen mußte; der Film hält noch nicht einmal annährend, was die Trailer versprechen. Da wird man wochenlang durch Werbung und Mundpropaganda mürbe gemacht, und am Ende stellt sich heraus, daß wir es mit einem Rohrkrepierer zu tun haben, der geschickt mit kurz geschnittenen Miniszenen Gewalt in bisher nicht dagewesenem Ausmaß vorgaugelt. Ein bekanntes Kinomagazin schreibt:" Hostel verlangt selbst hartgesottenen Horrorfans Einiges ab!" Darf ich mal lachen??? Dabei ist der visuelle Anteil so vorherrschend, daß überhaupt kein echter Horror vermittelt werden kann. Einfach nur lächerlich. Und übrigens; hier bekommt der Zuschauer bei Weitem keine Bilder, die zum Nachdenken anregen, sondern Bilder, die einem auf plakativste Art und Weise ohne die Zutat von filmischer Kunst irrationale Gewalt vorhalten. Wenn man bedenkt, daß die Idee zu diesem Film dubiosen Websites entspringt, die zahlungswilligen Gestörten das Ausleben der sadistischsten Phantasien ermöglichen, ist es mehr als traurig, daß Hoffnungsträger wie Eli Roth (ich hielt den Cabin-Fever-Bringer vor Kurzem noch für einen) sich dieser kranken massentauglichen Thematik annehmen. Hinzu kommt das peinlich gezielte Tarantino-Qualitätssiegel, welches in meinen Augen derart betrügerisch die Aufmerksamkeit des abgestumpften Massenpublikums des 21. Jahrhunderts auf sich zieht. Das Internet sprengt Grenzen, wieso sollte das im Kino nicht auch funktionieren. Tatsache ist, wir haben eine seit jeher clevere hollywood´sche Werbestrategie, die es wieder mal geschafft hat, den Nerv der Zeit zu treffen. "Kontroverse" lautet das Zauberwort. Und schon rennen die Zuschauer in Scharen ins Kino, ich kann mich da selbst nicht mehr ausschließen, wie man weiter oben im Text entnehmen kann. Dennoch verurteile ich den Film auf´s Derbste. Filme, die zum Nachdenken anregen, weil sie der Gesellschaft den sozialkritischen Spiegel vorhalten, sind andere. Dazu gehört definitiv nicht Hostel. Hier wurde Kalkül auf Zelluloid gebannt. Der richtige Film zur richtigen Zeit. Mit einer einschneidenden Werbebotschaft geziert mit Namen derer, die wahrscheinlich nicht ein einziges Mal am Set aufgetaucht sind.
Welch Wunder, nach wie vor 0 Sterne................

Bren 19.5.06 00:07