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[ Archiv ] [ 2006-09 ]
Die Prädikate der Woche 7.9.06 20:51

Die  Filmbewertungsstelle hat die "Prädikate der Woche" bekanntgegeben. Hier die Bewertungen mit Begründungen:

FBW - Filmbewertungsstelle Wiesbaden-besonders wertvoll-

 Das Mädchen aus dem Wasser (Fantasy-Mystery)
Kino voller Magie und Zauber, aus einem völlig alltäglichen Umfeld zum Funkeln gebracht. Der Swimmingpool eines Wohnblocks ist Dreh- und Angelpunkt dieses intelligenten, witzigen Filmmärchens, das mehr und mehr in den Bann zieht und eine ernste und gleichzeitig leichte Geschichte erzählt. Ein unterhaltsamer Film für ein breites Publikum und ebenso einer für all diejenigen, denen der "Subtext" großes Vergnügen macht. Dafür gibt es hier reichlich "Stoff".

 Die Hausschlüssel (Drama)
Leises Kino mit Tiefgang und eine großartige Regie- und Darstellerleistung. Momente voller Zartheit und Zärtlichkeit, Gefühle zwischen Männern. Behutsam und sensibel nimmt der große italienische Regisseur Gianni Amelio die Zuschauer mit auf die Reise einer Annäherung zwischen Vater und Sohn. Zwei Menschen tasten sich zueinander, überwinden ihre Entfremdung, verändern sich, begegnen sich wahrhaftig.

 Eine unbequeme Wahrheit (Dokumentarfilm)
Manche Wahrheiten brauchen listige Botschafter, manche Botschaften will man am liebsten gar nicht für wahr halten. Auf unnachahmlich amerikanische Art spricht der packende, aus einem Diavortrag entwickelte Dokumentarfilm auch Skeptiker an, die eine drohende Klimakatastrophe bisher weit von sich gewiesen haben. Der Film mit Al Gore, dem ehemaligen Vize-Präsidenten der USA, verführt zum eigenen Denken...

 Oh, wie schön ist Panama (Kinderfilm)
Das für eine FBW-Jury ungewöhnliche Wort "schnuckelig" fiel gleich mehrfach, als es um das FBW-Prädikat für diesen rundum gelungenen Animationsfilm ging. Lässig, lakonisch, voller schöner Details, kindgerecht und mit einem angenehmen Tempo entfaltet sich der Kinderbuch-Klassiker von Janosch auf der Leinwand. Der Geist der Vorlage wird dabei aufs Beste getroffen. Und der kleine Tiger und der kleine Bär dürfen sogar einige zusätzliche Abenteuer erleben.

 Ich bin die Andere (Melodram)
Eine mehrbödige Überraschung hält Margarethe von Trotta mit diesem Film bereit. Auch sie wird eine "Andere" mit dieser sorgfältigen und gleichzeitig leichtfüßigen Regiearbeit, denn sie betritt neuen Grund, bürstet listig und ganz souverän gegen den Strich, was "man" sich so an Erwartungen an sie als Filmemacherin angewöhnt hat. Der filmische Befreiungsschlag wartet zudem mit einer exquisiten Kamera und mit schauspielerischen Kabinettstückchen auf.

FBW - Filmbewertungsstelle Wiesbaden-wertvoll-

 Auftauchen (Erotikdrama)
Die unmögliche Liebe eines jungen Paares inszeniert dieser frische, präzise Film radikal, freizügig und tabulos. Das wirkt ungekünstelt und leidenschaftlich. Authentisch. Verblüffend gelungen auch, was mit zum Schwierigsten im Kino gehört: die Liebesszenen. Der dokumentarisch geprägte Debütfilm ist vor allem auch die Sternstunde einer jungen, exzessiven und mutigen Schauspielerin: Henriette Heinze als Nadja. - Noch kein Verleih.

 MPS - Jazzin' The Black Forest (Musikdokumentarfilm)
Ein filmisches Denkmal und ein Leckerbissen für die Freunde des Plattenlabels MPS aus Villingen im Schwarzwald. Reizvoll dokumentiert der Film den Gegensatz von deutscher Provinz und Internationalität des Jazz, überrascht mit vielen Privataufnahmen und Fundstücken. Zum Beispiel mit einem nächtlichen Klavierkonzert Oscar Petersons im Wohnzimmer. - Eigenverleih und DVD.

 Jan Plewka singt Rio Reiser (Musik)
Der Funke springt über - das ist das allerwichtigste Kriterium bei einem Konzertfilm. Man muss die Atmosphäre nachempfinden können, die beim Auftritt herrschte, muss ein Gefühl für Publikum und Raum bekommen. Das gelingt dem Regisseur Stefan Paul mit seiner Musikdoku von einem Abend im Hamburger Schauspielhaus beispielhaft. Rio Reiser würde sich freuen... - Verleih: Arsenal Filmverleih / DVD: good!moovies.

 7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (Komödie)
Fortsetzungen haben oft ihre Tücken, hier helfen jede Menge Zaubergesellen aus dem Reich der deutschen Comedy der respektlosen Mär von den Sieben Zwergen, Schneewittchen und Rumpelstilzchen auf die munteren Sprünge. Es wimmelt von Anspielungen und Zitaten, Nonsens-Dialogen und slapstickreifen Szenen. Und es gibt sogar einen komischen Ausflug in die reale Welt.

-Kurzfilm: Besonders wertvoll-

 Fräulein Saloni und der Zirkusdirektor (Kurz-Dokumentarfilm,  Clip)
Die Zirkuswelt gehört zu den archaischen Sujets des Kinos. Karin Guse schaut genau hin in ihrem Diplomfilm über einen kleinen Zirkus, den ein junges Paar nur zu zweit betreibt. Sie zeigt uns eine ungewöhnliche und ungewöhnlich harte Arbeitswelt, in der Lust und Vergnügen, Poesie und Zauber nicht zu kurz kommen. Und in der zwei junge Menschen ihr Glück wagen. - Noch kein Verleih.

7.9.06 20:51